Mehr Demokratie wagen: Schülerinnen und Schüler diskutieren mit Bezirkspolitikern

Junge Menschen für Politik und Demokratie zu begeistern und Politikerinnen und Politiker für die Belange von Jugendlichen zu sensibilisieren, dieses Ziel verfolgt der Projektverbund der Stadtteilschule Süderelbe und der Straßensozialarbeit Neuwiedenthal im Rahmen des bundesweiten Projektes „OPENION – Bildung für eine starke Demokratie“.

Schülerinnen und Schüler einer neunten Klasse der Stadtteilschule Süderelbe haben sich wochenlang mit Themen im Stadtteil auseinandergesetzt und Gedanken gemacht, wo sie nach ihren Gesichtspunkten politischen Handlungsbedarf sehen. Mit Unterstützung ihrer Klassenlehrerin Frauke Gesterling und René Clair von der Straßensozialarbeit Neuwiedenthal haben sie Fragen und Wünsche formuliert, um sie mit Politikern aus dem Bezirk zu diskutieren. Zur Organisation der Veranstaltung gehörte auch, dass die Politiker von den Schülern selbst eingeladen wurden.

Am Donnerstag, 4.4.2019 trafen sich Bezirkspolitiker aller Fraktionen mit Schülerinnen und Schülern der neunten Klasse zu einer Diskussion, der auch Schülerinnen und Schüler aus weiteren neunten und zehnten Klassen zuhörten. In der Begrüßung zeigte sich Schulleiter Sven Nack begeistert von dem Engagement der Schüler und den Politikern, die der Einladung gefolgt sind.

„Demokratie ist der größte Schatz den wir haben“ – gab er den Jugendlichen mit auf den Weg.

Dann übernahmen die Schüler das Wort und stellten ihre Fragen wie z.B. „“Warum sind Schulwege so schlecht beleuchtet?“ oder „Warum gibt es so wenig Papierkörbe im Stadtteil?“

Die Politiker erklärten, dass sie darauf angewiesen seien, entsprechende Hinweise aus der Bevölkerung zu bekommen. Dann könnten Anträge gestellt werden. Oft ist es aber auch eine Frage der Zuständigkeit. Man kann mit Anträgen Druck ausüben, aber der Einfluss der Bezirkspolitiker ist eingeschränkt – erklärten ihnen die Politiker. In vielen Fällen ist der Landesbetrieb die Stadt Hamburg dem Bezirk übergeordnet.

Bei anderen Anträgen kann auch eine Ablehnung erfolgen, wenn die Mehrheit der Stimmen dagegen ist.

Die Schülerinnen und Schüler waren sehr engagiert und interessiert bei der Sache und die Diskussion sollte zur Motivation beitragen – „Empört euch, denn Empörung erzeugt Veränderung“,  wurden sie im Schlusswort von den Politikern aufgefordert.
Im demokratischen Gespräch stößt man auf gegensätzliche politische Meinungen und muss dabei auch lernen diese auszuhalten und dennoch respektvoll miteinander zu diskutieren.

„OPENION – Bildung für eine starke Demokratie“ ist ein bundesweites Projekt der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“

Abschließend können sich die Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse noch auf eine viertägige Berlinreise freuen, auf der sie ihre Kenntnisse über die Demokratie und eine mögliche Beteiligung daran noch weiter vertiefen können.