Theaterzeit: Wem gehört das heilige Land?

In der Osterwoche hat der Theaterkurs der Klasse 12a unter der Leitung von Herrn Apel ein Theaterstück in Anlehnung an das antike Stück „Antigone“ über zwei verfeindete Länder aufgeführt. Schülerinnen und Schüler aus dem Oberstufenprofil Geographie hatten sich zuvor mit dem Konflikt zwischen Israel und Palästina beschäftigt, Texte gelesen und irgendwann eigene kleine Szenen geschrieben.

In dem Stück wurden die Länder nicht benannt, da Konflikte überall auf der Welt so ablaufen können. Ein Konflikt, der von Generation zu Generation weiter gereicht wird und sich verselbstständigt. Irgendwann sind alle Menschen auf der anderen Seite nur noch böse und schlecht, ohne dass man sich kennt. Die Fronten verhärten sich, Meinungen sind nur noch von Vorurteilen geprägt und es kann keinen Frieden geben. Dabei sehnen sich die Menschen auf beiden Seiten genau danach. Frieden.

Die Schüler brachten die Problematik mit viel Überzeugungskraft und Intensität auf die Bühne. Jeder spielte seine Rolle, als wäre er selbst betroffen. Man konnte in den Gesichtern lesen.  Doch dann wurde die Feindschaft in kleinen Szenen immer mehr aufgebrochen. Einzelne von beiden Seiten kamen miteinander ins Gespräch und schilderten ihre persönlichen Erlebnisse, Ängste und Wünsche. Der Gesprächspartner gegenüber hörte ähnliche Gedanken, wie er sie selbst hatte. Soweit war man gar nicht auseinander. Was fehlte, war das gegenseitige Verständnis und der Blick auf die Menschen hier und dort.

Es gab eine Annäherung, gemeinsames Lachen und Tanzen und dann doch noch den großen Knall. Aber der Wille war  nun da, nach einem friedlichen Leben auf beiden Seiten.

Zwischen den Szenen vermittelten zwei als Clowns verkleidete Spielerinnen pantomimisch die jeweilige Stimmung, feindlich, vermittelnd oder versöhnlich.

Die Schülerinnen und Schüler haben Sichtweisen ausgetauscht, hinter die Fassaden geblickt und einen Eindruck davon vermittelt, wie schnell ein Konflikt ausufern kann und wie schwierig es ist, wieder zum Frieden zurück zu kehren, wenn beide Seiten auf ihren festgefahrenen Standpunkten beharren.

Ein nachdenkliches und beeindruckendes Stück Theater auf unserer Schulbühne, das mit viel Applaus belohnt wurde.