Zukunftswerkstatt: Stadtteilentwicklung aus Schülersicht

Wie würde sich Neuwiedenthal weiter entwickeln, wenn Jugendliche aktiv in die Stadtteilentwicklung eingebunden werden? Was müsste geschehen, um den Stadtteil zukunftsfit für Jugendliche zu machen?

Mit diesen Fragen beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler einer neunten Klasse der Stadtteilschule Süderelbe in Kooperation mit der Straßensozialarbeit Neuwiedenthal in einer Zukunftswerkstatt im Rahmen des bundesweiten Projektes „OPENION – Bildung für eine starke Demokratie“. Die Jugendlichen machten zunächst eine Bestandsaufnahme, was läuft gut, was bietet der Stadtteil für junge Menschen und entwickelten unter Anleitung der Dozenten Jens Zussy und Tanja Geserick vom Büro „Planen mit Phantasie“ eigene Ideen, was geschehen müsste, um den Stadtteil attraktiv für die Zukunft zu gestalten.

Potenzial gibt es ihrer Meinung nach genug, aber man müsste an einigen Stellen kräftig anpacken, um den Stadtteil für Jugendliche und junge Menschen lebenswerter zu machen. So wünschen sie sich auf dem Gelände des Freibades Neuwiedenthal eine Erweiterung mit einem Fußballplatz, außerdem können sie sich eine kleine Freilichtbühne dort vorstellen, wo Konzerte stattfinden können, auch ein Karaokewettbewerb oder Kinoabende wären denkbar. Insgesamt sollte der Ort – nicht nur an heißen Freibadtagen – für junge Menschen ein Ort zum Chillen sein. Das Freibad selbst sollte auch ausgebaut  und mit größeren Rutschen oder Sprungbrettern auch für ältere Jugendliche attraktiver gestaltet werden.

Eine zweite Gruppe möchte das Gelände rund um den Ententeich neu gestalten. Es sollten mehr Mülleimer aufgestellt werden, um Ordnung zu schaffen und Bänke zum Chillen oder für ein Picknick. In der Zukunftswerkstatt haben die Schülerinnen und Schüler rund um das Gelände einen „Rosengarten“ geplant und bieten dazu auch die nötige Eigeninitiative an, indem sie sich bereit erklärten, Rosenbüsche zu pflanzen. Im See sollte eine Filteranlage für sauberes Wasser sorgen, alle 3-6 Monate müsste das Gelände gesäubert werden, um den Bewohnern Neuwiedenthals ein nachhaltiges Naherholungsgebiet im eigenen Stadtteil zu bieten.
Die Einrichtung solcher Anlagen ist oftmals gar nicht das Problem, erfuhren die jungen Leute von Mitarbeitern des Stadtteilbüros. Es muss nur geregelt werden, wer die Anlage pflegt und in Stand hält, dafür fehlen dann oft die finanziellen Mittel und Eigeninitiative nützt nur etwas, wenn sie zuverlässig funktioniert.

Eine dritte Gruppe hat sich mit der Renovierung und Erweiterung des Einkaufszentrums Galeria beschäftigt. Hier bekommt man vieles für den täglichen Gebrauch, aber wenig für die Freizeit oder das Konsumverhalten von jungen Menschen. Für viele Besorgungen muss man nach Harburg oder in die Innenstadt fahren. Hier wünschen sich die Jugendlichen eine Verbesserung, damit alle Altersgruppen ihren Bedarf vor Ort decken können. Die SchülerInnen haben ihr Konzept, das ein mehrstöckiges Einkaufszentrum mit WLAN-Nutzung und Parkplätzen vorsieht, gut durchdacht. Sie können ihre Ideen den entsprechenden Behörden und Unternehmen aber nur präsentieren und haben nicht die Möglichkeit es selbst umzusetzen.

Eine vierte Gruppe schließlich hat sich mit dem Gedanken befasst, Neuwiedenthal als sozialen Brennpunkt optisch aufzuwerten. Zwar ist in den letzten Jahren viel geschehen, aber den jungen Leuten ist der große Unterschied aufgefallen, wenn man in der Stadt am Jungfernstieg bummelt oder dort am Bahnhof die S-Bahn benutzt und dann raus fährt in den Hamburger Süden, um schließlich in Neuwiedenthal auszusteigen, so ist der Unterschied zwischen „wohlhabend“ und „arm“ für sie deutlich sichtbar. Die Fassaden der Hochhäuser sollten verschönert werden. Insgesamt ist es viel zu dunkel im Stadtteil, haben alle Gruppen erkannt, es werden mehr Laternen benötigt, vielleicht ein Lichtbrunnen. Die dunklen Wege am Minnerweg und Drachenthalplatz müssten deutlich besser beleuchtet werden. Außerdem könnte eine schönere Pflasterung und leuchtend rote Fahrradwege zu einem besseren Bild von Neuwiedenthal beitragen.

René Clair von der Straßensozialarbeit Neuwiedenthal, der die Zukunftswerkstatt zusammen mit Frauke Gesterling von der Stadtteilschule Süderelbe organisiert hat, zeigte sich begeistert von den vielen Ideen, die die SchülerInnen innerhalb eines Tages herausgearbeitet haben und die sie den Stadtplanern mit auf den Weg geben.

An einzelnen kleinen Stellschrauben, wie einen Fußballplatz hinter der Stadtteilschule oder Veränderungen im Einkaufszentrum, konnte Frau Rixa Ghode-Ahrens vom Stadtteilbüro Neuwiedenthal den jungen Leuten Hoffnung machen.
Die Zukunftswerkstatt und das gesamte Projekt OPENION hat den Schülerinnen und Schülern aber auch gezeigt, dass Demokratie nicht nur darin besteht seine Meinung zu sagen, man muss konstruktiv stets bei der Sache bleiben und braucht oft einen langen Atem. Je engagierter sich alle Altersgruppen in ihrem Stadtteil einbringen, desto mehr können sie auch erreichen.

 

„OPENION – Bildung für eine starke Demokratie“ ist ein bundesweites Projekt der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“

 

 

 

 

Fest der Kulturen

Mit dem Fest der Kulturen ging das Schuljahr an einem sehr heißen Sommertag zu Ende. Mit Spezialitäten aus aller Herren Länder, Musik, Spaß und Spiel feierten Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrerinnen und Lehrer das Schuljahresende und freuen sich nun auf die Sommerferien. Am 26.6.2019 folgen noch Ehrungen und dann stehen sechs Wochen Schulferien auf dem Programm.

Herzlichen Dank an Schülerreporter Kassim, der einige Impressionen von unserem bunten Schulfest im Bild eingefangen hat.

 

Abitur und Schulentlassungsfeiern

An einem strahlend sonnigen Tag wurden unsere Abiturienten und Zehntklässler ins Leben entlassen. Zuvor gab es für beide eine Abschiedsfeier mit Reden, Erinnerungen, Ehrungen und Musik. Alle Klassenfotos können bei der Abteilungsleitung erfragt werden.

Der The Young ClassX Chor verlieh auch diesem Anlass einen fröhlichen und feierlichen Rahmen.

Es folgten Reden von unserem Schulleiter und den Tutoren, auch in Schülerreden wurde auf die Schuljahre zurückgeblickt.

Nach der Zeugnisausgabe und den Abschlussfotos wurden die Abiturienten entlassen und freuen sich nun noch auf den Abiball am 22.6.2019

Am Nachmittag hieß es dann auch für die Zehntklässler Abschied nehmen. Einige starten in eine Ausbildung, andere besuchen ab August unsere Oberstufe. Zu diesem Anlass gab es ebenfalls einige Reden.

Schülerinnen und Schüler wurden für besonderes Engagement bei den Streitschlichtern, der Pausenbetreuung, dem Schulsprecherteam ausgezeichnet. Beglückwünscht wurden auch die Jahrgangsbesten.

Dann folgte die Zeugnisausgabe und ebenfalls ein Erinnerungsfoto für jede Klasse.

                          Die IVK 9-10 und die Klassen 10a und 10b

 

10c, 10d, 10e

 

Einschulungsfeier Jahrgang 5

Rund 130 Schülerinnen und Schüler starten im neuen Schuljahr ab August im Jahrgang 5. Die Begrüßung durch die Schulleitung und die neuen Tutor*innen erfolgte bereits zwei Wochen vor Ende dieses Schuljahres. Jetzt können die künftigen Fünftklässlers beruhigt in die Ferien gehen, sie wissen, was sie erwartet, mit wem sie in eine Klasse kommen und konnten schon einige Worte mit ihren künftigen Klassenlehrer*innen sprechen.
Der erste Schultag ist für die neuen Fünftklässler, Montag, der 12.8.2019. Dort lernen sie die Schule mit ihren Räumlichkeiten und Besonderheiten kennen und beginnen den Tag mit einem gemeinsamen Frühstück, zu dem der Cafeteriaverein sie einlädt.

Zur Einschulungsfeier begüßte der The Young ClassX Unterstufenchor die Schüler*innen und ihre Eltern in der Pausenhalle. Der Vorstand unseres Cafeteriavereins überreichte den Klassen eine Schultüte mit einigen Tipps und Ratschlägen für die erste Zeit.Wir wünschen allen Schülerinnen und Schülern der neuen Klassen 5a – 5f schöne Sommerferien.

 

Mission you Camp für Zehntklässler

Fünf Tage ohne Smartphone? Eine Zumutung für Jugendliche! Doch das war nicht die einzige Herausforderung, der sich 14 Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Süderelbe und sechs weitere Jugendliche aus Hamburg und Kiel im „Mission you camp“ stellen mussten. Eine warme Dusche und ein bequemes Bett waren ebenfalls Fehlanzeige während der Zeit im Camp. Auch alltägliche Dinge wie kochen und abwaschen waren behelfsmäßig und forderten die Jugendlichen zu selbstständigem Handeln auf.
Die Hauptaufgabe bestand allerdings darin, in einer mobilen Tischlerei, unter fachkundiger Anleitung eines Bauingenieurs, auf dem Gelände des „Kinderhauses Hotzenplotz“ in Hamburg-Neugraben, ein spieltaugliches Holzschiff für die Kita-Kinder zu bauen. Eine schweißtreibende Angelegenheit, jeder Wetterlage zu trotzen und diese ungewohnten Arbeiten nicht nur anzufangen, sondern auch zu Ende zu bringen. Auch wenn jeder seine persönlichen Herausforderungen meistern musste, so wurde den Jugendlichen schnell klar, dass das was sie machen, wirklich Sinn macht. Etwas herzustellen, was kleinen Kindern Freude macht, war der schönste Lohn, den sie bekommen konnten.

Darüber hinaus hat jeder von ihnen, etwas über sich und für das Leben gelernt. Durchhaltevermögen zu zeigen, wenn es mal schwierig und unbequem wird, mehr Selbstvertrauen zu gewinnen, wenn man den Erfolg der Arbeit sieht, oder auch bei einem Projekttag im Kletterwald. Auch die Förderung des Teamgeistes war für die Schülerinnen und Schüler eine wichtige Erfahrung in diesen Tagen.

Voller Stolz präsentierten die Jugendlichen ihr selbst gebautes und TÜV- geprüftes Schiff, das Anfang Juni im Kinderhaus Hotzenplotz mit einem Fest eingeweiht und mit Wasserbomben von den Kita-Kindern getauft und anschließend unter lautem Jubel in Betrieb genommen wurde.

Ins Leben gerufen wurde das Mission You Camp von Sophie Linder. Als Fellow bei Teach First Deutschland unterstützte sie in diesem Jahr eine ausbildungsorientierte 10. Klasse der Stadtteilschule Süderelbe und kommt zu der Feststellung, dass die Schülerinnen und Schüler mehr brauchen als Kenntnisse darüber wie man eine gute Bewerbung schreibt.
„Die Statistik zeigt, dass jeder 4. Jugendliche eine Ausbildung wieder aufgibt“, so Sophie Linder und bot den jungen Leuten, unterstützt von Lehrern und Betreuern,  mit diesem Camp ein Kompetenztraining mit erlebnispädagogischen Herausforderungen, bei dem sie mehr über sich und ihre Fähigkeiten kennen lernen konnten. Mit diesen Erfahrungen aus dem Mission you camp können die Schülerinnen und Schüler nun gut gerüstet in die Berufswelt starten.

Möglich gemacht wurde das Projekt mithilfe großzügiger Spenden von heimspiel e.V. der Lawaetz-Stiftung, Radio Hamburg „Hörer helfen Kindern“, der Saga Stiftung, dem Hamburger Abendblatt und der Agnes Gräfe Stiftung.