Als Hauptpreis gab es einen Chef zu gewinnen, der einen Tag mit Schülerinnen und Schülern in der Oberstufe verbringt. Franziska Frisch, Oberstufenlehrerin im Geschichtsprofil, bewarb sich mit ihren Schülerinnen und Schülern bei dieser besonderen Aktion des Handelsblattes.
Nachdem der Preis an eine andere Schule ging, meldete sich Robert Heinemann, Mitglied in der Geschäftsführung bei ECE, dennoch bei Frau Frisch und bekundete sein Interesse, den Schülerinnen und Schülern auch ohne Hauptgewinn einen Besuch abzustatten und aus dem Leben eines Chefs zu berichten.
Im Vorfeld hatten sich die Schülerinnen und Schüler Gedanken gemacht und Herrn Heinemann eine Reihe von Fragen zukommen lassen, auf die er sich vorbereiten konnte.
Viele Antworten waren so im Vortrag mit eingebaut und wurden in einem Abschlussgespräch mit den Schülern noch durch weitere Fragen ergänzt.
Die Schüler erfuhren, dass man nicht als Chef geboren wird und dass es auch nicht ausgeschlossen ist, dass einer von ihnen einmal dieses Ziel erreicht. Es kommt immer darauf an, welchen Weg man einschlägt, wie interessiert man auch an seiner Umwelt ist, welche Interessen man schon als Jugendlicher verfolgt, ob man einen Blick über den Tellerrand wagt, aufgeschlossen ist.
Bei Einstellungen geht es nicht nur um Zeugnisse, sondern auch um die individuellen Fähigkeiten die jemand mitbringt und darum ob der/die Bewerber/in zu der ausgeschriebenen Stelle passt.
Herr Heinemann gewährte den Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Süderelbe einen Einblick in seinen Werdegang. In der Schule war er als Schulsprecher tätig, organisierte Schüler-Band Konzerte, interessierte sich früh für Politik und engagierte sich auch parteipolitisch. Er machte eine Banklehre, wechselte mit Mitte 20 zu ECE, absolvierte ein Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre, dass später durch eine Fortbildung für Führungskräfte an der Harvard Business School in Boston ergänzt wurde. Zeitgleich war er zunächst einige Jahre in der Bezirksversammlung Altona und später 11 Jahre als Abgeordneter in der Hamburgischen Bürgerschaft tätig.
Ob sich sein Leben verändert hat, nachdem er seit 2017 in der Geschäftsführung von ECE tätig ist und „Chef“ ist, wollten die Schüler wissen.
„Chef zu sein bedeutet, Verantwortung zu haben, dazu gehört auch, in seinen Äußerungen gegenüber Mitarbeitern wohl überlegt zu handeln, weil man beim Wort genommen wird, so Heinemann, „das Verlockende an einer Führungsposition ist nicht das Traumauto oder die Traumreise, die man sich finanziell leisten kann. Irgendwann hat man sich alle Wünsche erfüllt und was bleibt dann? Voraussetzung ist vor allem, dass einem der Job Spaß macht, darin sollte die Motivation liegen. Einen Beruf anzustreben, bei dem man viel verdient, deren Arbeit einem aber nicht gefällt, macht auf Dauer nicht glücklich“, ergänzte Heinemann seinen Vortrag und ermutigte die Schülerinnen und Schüler sich für ihre Interessen einzusetzen, sich zu engagieren und eigene Stärken zu entwickeln. Unverzichtbar sind in der heutigen Zeit auch gute Englischkenntnisse.
Franziska Frisch, Lehrerin im Geschichtsprofil, dankte Herrn Heinemann für seinen Besuch, der für die Oberstufenschülerinnen und Schüler aus Jahrgang 12 und 13 sehr aufschlussreich war.